Gemeinschaftsschule
Informationen rund um die Gemeinschaftsschule
Die Gemeinschaftsschule zeichnet sich dadurch aus, dass Schülerinnen und Schüler unterschiedlichen Lernniveaus gemeinsam in einer Klasse lernen und unterrichtet werden. Dabei wird auf die Unterschiedlichkeit der Schülerinnen und Schüler, ihre Fähigkeiten, Erfahrungen und Entwicklungen eingegangen und entsprechend abgestimmt. Über regelmäßig stattfindende Inputs werden Inhalte oder Methoden eingeführt auf deren Grundlage individuell oder in Gruppen weitergearbeitet werden kann. Durch Lerntagebücher werden die Lernfortschritte dokumentiert. Gemeinsam mit der Lehrerin oder dem Lehrer finden regelmäßige Gespräche statt, in denen über das Lerntagebuch gesprochen wird und der Lehrer oder die Lehrerin die Schülerinnen und Schüler individuell berät um sich weiterzuentwicklen. Kompetenzraster helfen bei der Beurteilung was die Schülerinnen und Schüler beherrschen und was sie noch vertiefen sollten.
Da die Schülerinnen und Schüler in heterogenen Gruppen unterrichtet werden und lernen, werden in den einzelnen Fächern verschiedene Lernniveaus angeboten. Somit können Schülerinnen und Schüler in verschiedenen Fächern auch auf verschiedenen Niveaus lernen. Erst in der Abschlussklasse lernt jeder Schüler und jede Schülerin auf einem einheitlichen Niveau.
Leistungsrückmeldungen finden über das Schuljahr regelmäßig in den Gesprächen statt. Eine differenzierte Beurteilung zu den einzelnen Fächern erfolgt zum Halbjahr sowie zum Schuljahresende. Noten sind verpflichtend nur in der Abschlussklasse zu erteilen.
Die Gemeinschaftsschule ist in Baden-Württemberg eine verbindliche Ganztagsschule. Das heißt, an 3 oder 4 Tagen in der Woche sind die Schülerinnen und Schüler auch nachmittags an der Schule. Dabei wechseln sich Inputs, individuelle Lernphasen, Gruppenarbeit, Bewegungs- und Entspannungszeiten sinnvoll ab. Berufs- und Studienorientierung zieht sich in der Gemeinschaftsschule durch alle Fächer und Stufen. Sie findet über Praktika, die Mitarbeit in Schülerübungsfirmen oder durch die Planung und Gestaltung von Projekten statt. In Klasse 8 nehmen alle Schülerinnen und Schüler an einem Kompetenzanalyseverfahren Profil AC teil.
An einer Gemeinschaftsschule kann der Hauptschulabschluss (Lernniveau G) zum Ende der Klasse 9 oder 10, der Realschulabschluss (Lernniveau M) zum Ende der Klasse 10 und das Abitur (Lernniveau E) in Klasse 13 erworben werden. In der Gemeinschaftsschule wird in 9 Jahren zum Abitur geführt. Nicht jede Gemeinschaftsschule hat eine gymnasiale Oberstufe (Klassenstufen 11-13) um das Abitur zu absolvieren. Ist dies nicht der Fall, findet ein Wechsel an ein allgemeinbildendes oder berufliches Gymnasium statt. Für den Wechsel auf ein allgemeinbildendes Gymnasium müssen jedoch die Schülerinnen und Schüler die 2. Fremdsprache durchgängig ab Klasse 6 belegt haben.
Die Gemeinschaftsschule im Video erklärt.
Anschlüsse
An die Gemeinschaftsschule kann eine schulische und eine berufliche Ausbildung angeschlossen werden.
Mit Hauptschulabschluss
Es besteht die Möglichkeit in eine Duale Ausbildung zu gehen und einen anerkannten Ausbildungsberuf zu erlernen. Darüber hinaus kann eine Berufsfachschule, die Ausbildungsvorbereitung dual, oder ein Berufseinstiegsjahr besucht werden.
Mit Realschulabschluss (Mittlerer Bildungsabschluss)
Es kann eine Duale Ausbildung begonnen werden. Auch ist der Besuch eines Berufskollegs, einer Berufsfachschule oder des Beruflichen Gymnasiums möglich.
Mit Abitur
An das Abitur kann eine berufliche oder schulische Ausbildung sowie ein Studium angeschlossen werden. Ein Studium ist an Fachhochschulen, an Dualen Hochschulen und Universitäten möglich.
Bei den Dualen Ausbildungen gibt es unter anderem auch Ausbildungsmodelle für Abiturienten, durch die zwei Ausbildungsberufe erlernt werden oder es kann zusätzlich ein Hochschulabschluss absolviert werden.